Tiergestützte Physiotherapie lindert chronische Schmerzen bei Kindern im Kinderschmerzzentrum Augsburg
Ein Therapiehund als Begleiter: Lluna bringt Licht ins Leben
Im Bayerischen Kinderschmerzzentrum der Universitätsklinik Augsburg setzt man seit neuestem auf einen außergewöhnlichen Therapeuten. Die Therapiehündin Lluna ist nicht nur ein treuer Begleiter, sondern spielt auch eine zentrale Rolle in der Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit chronischen Schmerzen.
Dank einer Zuwendung von 12.000 Euro durch die Organisation Sternstunden GmbH kann für zwei Jahre die tiergestützte Physiotherapie finanziert werden. Diese Form der Therapie kombiniert den körperlichen Kontakt mit Tieren mit herkömmlichen physiotherapeutischen Ansätzen, um den Patienten nicht nur physische, sondern auch psychische Linderung zu verschaffen.
Wie wirkt tiergestützte Therapie?
Studien belegen, dass der Kontakt mit Tieren die Ausschüttung von Hormonen wie Serotonin und Dopamin anregen kann. Diese ‚Glückshormone‘ sind bekannt dafür, Stress und Schmerz zu reduzieren, was wiederum positive Effekte auf das Nerven- sowie Herz-Kreislauf-System und den gesamten Bewegungsapparat hat. Für die jungen Patienten des Kinderschmerzzentrums bedeutet dies einen spürbaren Gewinn an Lebensqualität.
Innovative Ansätze für mehr Lebensqualität
Die Therapiehündin Lluna unterstützt die Patienten auf einzigartige Weise. Durch ihre sanfte Anwesenheit und die Möglichkeiten zum Streicheln und Spielen können sich die jungen Menschen besser entspannen und öffnen. Begleitet wird sie dabei von Nina Werner, einer erfahrenen Physiotherapeutin, die sich auch speziell für die tiergestützte Therapie qualifiziert hat. Ihr integrativer Therapieansatz zielt darauf ab, den Patienten zu mehr Autonomie und einem selbstbestimmteren Umgang mit ihren Schmerzbeschwerden zu verhelfen.
Kein Kostenträger, aber große Wirkung
Obwohl die positiven Effekte der tiergestützten Therapie offensichtlich sind, werden diese Maßnahmen bisher von keiner Krankenkasse abgedeckt. Hier springt die Organisation Sternstunden in die Bresche und ermöglicht mit ihrer Förderung die Durchführung dieses innovativen Ansatzes.
Das Engagement im Rahmen des Projektes zeigt deutliche Erfolge: Die Kinder berichten von einem verbesserten Wohlbefinden und einer spürbaren Erleichterung im Umgang mit ihren chronischen Schmerzen. Dies zeigt, dass solche unterstützenden Therapieformen essenziell sein können, um die Behandlung von chronischen Schmerzen umfassender und nachhaltiger zu gestalten.
Ein Blick in die Zukunft
Die ersten Erfahrungen mit der tiergestützten Therapie am Bayerischen Kinderschmerzzentrum sind vielversprechend und regen dazu an, über eine Ausweitung des Projektes nachzudenken. Die Forschungsansätze zu tiergestützten Interventionen befinden sich noch im Wachstum, bieten jedoch ein erhebliches Potenzial für die Zukunft der Physiotherapie und könnten mittelfristig ein fester Bestandteil der therapeutischen Maßnahmen für chronisch kranke Kinder werden.
Die Kombination von Wissenschaft und tierischer Nähe schafft Möglichkeiten, die das Potenzial haben, das therapeutische Spektrum auf eine ganzheitliche Weise zu erweitern und den anvertrauten jungen Patienten emotional wie körperlich nachhaltig zu helfen.