Zukunft der Physiotherapie und Massage: Warten auf Reformen im Berufsgesetz setzt Branche unter Druck
Keine Änderungen in Sicht: Novellierung des Berufsgesetzes für Physiotherapeuten und Masseure bleibt aus
Die Diskussionen um die Anpassung des Berufsgesetzes für die Physiotherapie und Masseure haben in den letzten Jahren für viel Wirbel gesorgt. Doch wie eine aktuelle Kleine Anfrage der Partei DIE LINKE an den Bundestag zeigte, bleibt die erhoffte Novellierung vorerst aus. Die Antwort der Bundesregierung macht deutlich, dass die Vorstellungen zur Reform noch in weiter Ferne liegen.
Die lange Geschichte der Reformversprechen
Seit Jahrzehnten gelten die Regelungen des Masseur- und Physiotherapeutengesetzes (MPhG). Es stammt aus dem Jahr 1994 und viele in der Branche sind sich einig, dass es die heutigen Anforderungen an eine moderne Gesundheitsversorgung nicht mehr widerspiegelt. So wurden Versprechen, wie das von Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf dem TherapieGipfel 2022, immer wieder gemacht, doch konkrete Umsetzungen blieben aus.
Modellstudiengänge und ihre Rolle
Eine wichtige Neuerung sind die Modellstudiengänge, die eine akademische Erstausbildung in der Physiotherapie ermöglichen und die Attraktivität des Berufs steigern sollen. Diese Initiativen sind ein Versuch, den Beruf zeitgemäß zu gestalten und die Ausbildung wissenschaftlich und praxisnah auszurichten. Die Bundesregierung verweist auf die notwendige Anpassung der Gesetze, um die hochschulische Ausbildung langfristig zu sichern.
Die Antwort auf die Kleine Anfrage
Die Kleine Anfrage von DIE LINKE enthielt zehn Fragen zur geplanten Novellierung. Die Regierung stellte klar, dass sie die Ausbildungsreform weiterhin als Ziel verfolgt. Sie betont die Notwendigkeit, dass das neue Gesetz auf evidenzbasierten Konzepten basieren muss. Die bestehende Modellklausel, die ursprünglich Ende 2024 auslaufen sollte, wurde daher unbefristet verlängert.
Die Herausforderungen der Zukunft
Die Debatte über den Umfang und die Ausgestaltung der zukünftigen Akademisierung ist noch nicht abgeschlossen. Die Bundesregierung konnte noch keine klaren Umsetzungszeiträume nennen, was die Unsicherheit im Berufsfeld erheblich verlängert. Trotzdem bleibt das Engagement der Therapeuten ungebrochen, denn die Bereitschaft zur Weiterentwicklung und Anpassung an die wissenschaftlichen Standards ist hoch.
Warum das wichtig für die Praxis ist
Die Verzögerung in der Novellierung betrifft nicht nur zukünftige Therapeuten, sondern auch die gegenwärtige Praxislandschaft. Eine klare Gesetzeslage und geregelte Ausbildungswege sind essenziell für die Qualität der Behandlung und die Anerkennung des Berufes innerhalb der Gesundheitsberufe. Eine Modernisierung ist unerlässlich, um die Therapieberufe zukunftssicher zu machen und nicht den Anschluss an die internationalen Standards zu verlieren.
Es steht außer Frage, dass die Branche mit zunehmender wissenschaftlicher Fundierung ihrer Ausbildungswege an Bedeutung gewinnt. Dies wiederum beeinflusst die Therapiequalität und letztlich das Wohl der Patienten positiv. Die Forderung nach einem zeitnahen Handeln bleibt daher weiter bestehen und zieht Aufmerksamkeit auf sich.
Fazit
Es wird zunehmend klar, dass die Branche selbst aktiv werden muss, um Veränderungen zu bewirken. Die anhaltende Diskussion um die Novellierung des Berufsgesetzes zeigt, dass es Zeit ist, neue Wege zu finden, um die akademische und praktische Ausbildung zu fördern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen lässt sich langfristig eine Verbesserung in der Qualität der Therapie erreichen.