Ergotherapeutische Tipps für einen aktiven und erfüllten Einstieg in den Ruhestand
Ergotherapeutische Unterstützung für einen gelungenen Übergang in die Rente
Mit dem Eintritt in die Rente beginnt für viele Menschen ein neuer Lebensabschnitt, der gut geplant und vorbereitet sein sollte. Ergotherapeut:innen begleiten zukünftige Rentner:innen dabei, die freie Zeit sinnvoll und erfüllend zu gestalten. Diese Unterstützung wird sowohl individuell als auch im Auftrag von Firmen angeboten, die ihren Mitarbeitern einen wertschätzenden Übergang ermöglichen möchten.
Die Herausforderungen der Rente
Der stärkste Jahrgang in Deutschland, die 1964 Geborenen, erreicht nun das Rentenalter. Doch viele Menschen fallen beim Eintritt in die Rente in ein emotionales Loch, insbesondere jene, die sich bisher stark mit ihrer Arbeit identifizieren. Der Verlust der täglichen Struktur, sozialer Kontakte und eines klaren Lebenszwecks kann zu Unzufriedenheit oder sogar Depressionen führen. Hier kann eine gezielte ergotherapeutische Intervention hilfreich sein.
Das Konzept „Tatkraft“
Eines der von Ergotherapeut:innen genutzten Konzepte heißt „Tatkraft – gesund im Alter durch Betätigung“. Dieses Programm unterstützt Rentner:innen dabei, sich aktiv mit ihrer neuen Lebensphase auseinanderzusetzen. Teilnehmer:innen lernen, wie sie ihre Zeit neu strukturieren und sich auf, im Laufe des Arbeitslebens vernachlässigte, Aktivitäten konzentrieren können. Die Teilnahme an diesem Programm kann sowohl durch eine ärztliche Verordnung als auch über Einrichtungen wie Volkshochschulen erfolgen.
Soziale Kontakte und Zeitmanagement
In der ergotherapeutischen Begleitung wird mit den Klienten besprochen, welche sozialen Kontakte verloren gehen, welche intensiviert werden können und wie neue Kontakte geknüpft werden können. Besonders in Gruppenveranstaltungen wie „Tatkraft“ entstehen oft neue Freundschaften. Auch das Zeitmanagement wird zum wichtigen Thema, denn ohne Arbeitsstress darf man sich nun mehr erlauben: von intensiven Leseeinheiten bis hin zu genussvollem Essen.
Neue Rollen finden und ausfüllen
Ergotherapeut:innen helfen dabei, neue Aufgaben und Rollen zu definieren, damit sich Rentner:innen weiterhin gebraucht fühlen. Ob Ehrenamt, Kurse oder sozial engagierte Tätigkeiten, die Möglichkeiten sind vielfältig. Gerade die Perspektive auf Wohn- und Wohnumfelder kann als neuer Abschnitt angegangen werden, um langfristig eine barrierefreie und unterstützende Umgebung zu schaffen.
Umgang mit unliebsamen Themen
Der Rückzug ins Privatleben bringt oft Themen in den Vordergrund, die zuvor durch Berufstätigkeit kompensiert wurden. Das Akzeptieren und Bearbeiten dieser Themen ist Teil der ergotherapeutischen Betreuung. Dabei hilft eine Vielzahl an Tools wie die Rollencheckliste, die Klärung von gegenwärtigen und zukünftigen Rollen im Leben.
Angebote für Unternehmen
Einige Unternehmen nutzen diese ergotherapeutischen Konzepte, um ihren Mitarbeitern einen positiven Übergang in die Rente zu bieten. Dies stärkt das Unternehmensimage und unterstützt eine positive Unternehmenskultur. Ein solches Angebot zeigt Wertschätzung für die langjährige Mitarbeit und fördert das Wohlbefinden der baldigen Ruheständler.
Mehr Informationen sowie Kontaktdaten zu Ergotherapeut:innen sind auf der Webseite des Deutschen Verbandes Ergotherapie e.V. erhältlich. Hier erhalten Betroffene und Interessierte weitere Ratschläge und Hilfestellungen zur Gestaltung dieses wichtigen Lebensabschnitts.